Es ist Wochenende und es regnet. Das erste Mal regnet es auch richtig lange. Das Wasser trommelt auf den Balkon und ich muss an zu Hausse denken. Diesen Rhythmus der Tropfen, den habe ich lange nicht gehört.
Diese Woche hatte ich Elternabend. In der Klasse unserer kleinen hängt dieses wunderschöne selbstgemalte Riesenposter. Überlegt doch mal, welches Menschlein sie sein könnte.
Die Lehrerin ist sehr sehr nett. Am 20.10. geht sie in Mutterschutz, mal sehen, wer dann die Klasse so lange übernimmt. Im März will sie bereits wiederkehren - wir sind in Frankreich.

Der Herbst kommt langsam auch hier an. Es ist etwas kühler geworden und ich trage diese Woche Jeanshosen. Die waren bisher wenn nur abends angesagt. Gestern hatten wir einen phantastischen Abendhimmel. Die Kinder waren ganz hin und weg.
In der Uni habe ich meinen Test bereits wieder bekommen und er ist ganz gut. Das Korrekturtempo ist ganz unglaublich hier. Wie machen die das? Ich bin erleichtert über das Ergebnis, da aufgrund des Besuchs und der Kids ich gar keine Zeit zum Lernen hatte. Aber der nächste Test ist bereits kommende Woche...
Am 9.10. kommt der Mann wieder, dann sind die 3 1/2 Wochen rum. Eine echt lange Zeit, vor allem wenn man so neu in einer Stadt ist.
Morgen ist ausschlafen angesagt und erst mal durchatmen.

Es ist kaum zu glauben, aber obwohl ich den gestrigen Tag frei hatte und die Kinder mit meinen Eltern unterwegs sind, komme ich nur dazu, den Haushalt zu machen und Hausaufgaben zu erledigen. Nachmittags bekomme ich Besuch von einem französischen Freund und nutze die Gelegenheit, die Hausaufgaben schneller zu erledigen.
In der Uni hatte ich heute wieder zeitgenössischen Tanz. Dieser Tanztheaterkurs ist ein echter Juwel und ich bin sehr froh, dass ich ihn belegt habe. Ich lerne hier in vielerlei Hinsicht soviel.
In der Unimensa haben wir diese Woche deutsche Küche und so komme ich in den Genuss eines sehr leckeren Stückchens Schwarzwälder Kirschtorte. Bei sonnigen 24 Grad hole ich die Kinder mit dem Rad ab. Die Kleine hat ein neues gebrauchtes Rad von den Großeltern bekommen und ist damit total happy. Ihr Altes wurde direkt zu unserer Anfangszeit geklaut. Endlich sind wir wieder alle mit dem Rad mobil.

Die ersten beiden Tage der Woche waren wie immer sehr voll. Seit Sonntag sind meine Eltern aus Deutschland zu Besuch. Nun kann ich zur Uni ohne stündliche Verspätung, da meine Eltern die Kinder zur Schule bringen bzw. auch gegebenenfalls abholen können. Der Papa ist immer noch in Deutschland. Die Kinder freuen sich total und ich schreibe morgens um 8.15h meine erste Grammatikarbeit. Es ist ein ganz schönes Unitempo und gestern dachte ich, ich hätte mich beim Abschreiben der Hausaufgaben verschrieben, soviel ist das. Neben den ganzen Grammatik-, Phonetik-, Französischstunden kann man sich 2 andere Kurse aussuchen. Die Theater- und Kinoseminare sind abends und somit ungeeignet, sehr schade. Ich habe mich für Kunstgeschichte und die Wirtschaft und Gesellschaft von Frankreich entschieden.
Gestern war ich dann das erste Mal mit dem Unisport klettern. Das war anstrengend. Ich merke noch jetzt meine Arme. Es wird hier übrigens nach der old school-Technik gesichert, d.h. ich greife beim sichern über. Das hat mich gewundert.
Der Sport ist hier gut organisiert. Die Karte kostet 25 Euro für alle Sportarten. Es ist eine gute Gelegenheit mit anderen Franzosen in Kontakt zu kommen.
Außerdem war gestern Elternabend, dazu vielleicht später mal mehr.
Heute ist Mittwoch, d.h. für uns ausruhen und die Mitte der Woche genießen.

Nördlich von Montpellier sind die Cevennen. Der größte Teil der Cevennen ist Naturschutzgebiet. Es ist wunderschön dort. Man kann super klettern, Kanu fahren, wandern und die Natur in sich aufnehmen. Wir haben dort, bevor wir nach Montpellier kamen, eine Woche verbracht. Gezeltet haben wir auf einem Campingplatz in Florac. Es gibt viele kleine Plätze, die meistens an einem kleinen Fluss liegen.

Der Strand l´Espiguette liegt bei Le Grau Du Roi. Es sind etwa 30min Fahrt von uns. Mitte der Woche waren wir dort. Der Strand ist kilometerlang und bestimmt 500m breit. Es etwas windig und wir konnten den Kitern zuschauen. Die Kinder waren begeistert und der Große möchte es gerne lernen. Ab 8 Jahren ist das möglich. Vielleicht ergibt es sich im Frühjahr.
Nach guten 4 Stunden Sonne erkundeten wir noch ein wenig das Fischerdorf Le Grau Du Roi.

Damit ihr einen Eindruck von dem Mensaessen bekommt hier ein kleiner Einblick. Es gibt vier oder fünf? verschiedene Stationen, mit jeweils zwei Gerichten: Weltküche, die meistens mit Fleisch ist, Meeresessen, regionales Essen, Nudelgerichte usw.
Dazu gibt es verschiedenste frische Salate, die täglich wechseln und leckere Nachtische.
Auf dem Foto seht ihr mein Mensessen von gestern. Es hat 3,10Euro gekostet.

Die letzten Tage waren sehr voll aber wieder habe ich neue Eindrücke bekommen. Beim Unisport habe ich einen Kurs belegt und zwar Tanz der Gegenwart und diese zwei Stunden waren sehr spannend. Wir haben sehr frei gearbeitet, mit vielen Impulsen und alle Ebenen ausgeschöpft. Ganz viel wurde auf dem Boden gearbeitet und improvisiert. Die Musik war instrumental und es hat viel Spaß gemacht, obwohl das totales Neuland für mich war.
Heute war ich dann ganz bodenständig beim Ballett. Habe hier eine sehr nette Ballettgruppe mit einer lustigen Lehrerin gefunden, die noch unglaublich fit ist.
Heute war es auch das erste Mal seit Wochen richtig bedeckt und es nieselte sogar kurz.
Nun ist Wochenende, die Kinder sind von der Schule auch etwas erschöpft und ich staune, als mein Großer mir die ersten französischen kleinen Sätze vorliest.
Nächste Woche habe ich meinen ersten Französischtest. Die Uni spannt mich ganz schon ein. Wir werden sehen...